Linke machen Digitalisierung zum Wahlthema

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Landtagsmitglied Daniel Schwerd war Gast beim Neujahrsempfang im Seniorenzentrum Waldstadt. Es sind zwei Themen, die viele Bürger vielleicht bisher am Rande mit der Partei DIE LINKE in Verbindung gebracht haben, die nun im Vorfeld der Landtagswahlen aber einen Schwerpunkt bilden sollen: Digitalisierung und Industrie 4.0.

Es sind zwei Themen, die viele Bürger vielleicht bisher am Rande mit der Partei DIE LINKE in Verbindung gebracht haben, die nun im Vorfeld der Landtagswahlen aber einen Schwerpunkt bilden sollen: Digitalisierung und Industrie 4.0. Unter anderem hierzu sprach jetzt der Landtagsabgeordnete Daniel Schwerd beim Neujahrsempfang der Iserlohner Linke im Seniorenzentrum Waldstadt in Iserlohn. Außerdem gab es Jahresrück- und ausblicke zu hören von Stadtverbandssprecherin Eva Schütte und Kreistagsmitglied Manuel Huff.

Der Diplominformatiker Schwerd stieß 2016 zur Linken, saß bis Oktober 2015 für die Piraten im Landtag von NRW. Im Gespräch mit der Heimatzeitung erklären er und Manuel Huff, welche Rolle klassische linke Inhalte in Bezug auf die Digitalisierung spielen.

Nicht nur Mensch soll felxibel sein, sondern auch Industrie

Schwerd benutzt den Begriff "Flexibilität 4.0": "Die Industrie sollte sich an den Menschen anpassen, nicht umgekehrt, so wie bisher", sagt der Landespolitiker. Man dürfe im Rahmen von Industrie 4.0. nicht vergessen, dass die Folge nicht zwingend ein Abbau von Arbeitsplätzen sein müsse, wie oft befürchtet: "Die Folge könnte auch eine Arbeitszeitverkürzung sein", sagt Manuel Huff, was ja ein klassisches "linkes" Thema sei, ebenso die soziale Gerechtigkeit.

Aktuell sei die Entwicklung in diesem Bereich eher negativ: Die zunehmende Digitalisierung führe dazu, sagt Schwerd, dass sich bestehende soziale Strukturen auflösten. "Digitale Nomaden" böten ihre Dienste auf Internetplattformen gegen Dumpinglöhne an, es fehle an einer sozialen Absicherung. "Die Leute stehen zunehmend in einem weltweiten Wettbewerb, der Verdienst liegt darum oft unterhalb des Mindeslohns. 140.000 Menschen leben in Deutschland ohne eine Krankenversicherung", sagt Huff. "Von einer möglichen Rente ganz zu schweigen." Hier nun will die Linke gegensteuern. "Das soll so nicht bleiben", sagt Schwerd.


Quelle: IKZ vom 21. Februar 2017, Autor: Tim Gelewski