Die Frage nach dem städtebaulichen Nutzen

IKZ

Die politische Entscheidung über die Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn am Nußberg wird nicht wie vorgesehen noch vor der Kommunalwahl erfolgen, sondern erst nach der politischen Sommerpause. Der Grund die Verzögerung: Die Verwaltung sieht sich veranlasst, den Bebauungsplan nach den Osterferien ein zweites Mal öffentlich auszulegen.

Die politische Entscheidung über die Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn am Nußberg wird nicht wie vorgesehen noch vor der Kommunalwahl erfolgen, sondern erst nach der politischen Sommerpause. Der Grund die Verzögerung: Die Verwaltung sieht sich veranlasst, den Bebauungsplan nach den Osterferien ein zweites Mal öffentlich auszulegen.

Die politische Entscheidung über die Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn am Nußberg wird nicht wie vorgesehen noch vor der Kommunalwahl erfolgen, sondern erst nach der politischen Sommerpause. „Wir werden den Bebauungsplan nach den Osterferien erneut zur Offenlage bringen“, erklärte Ressortleiter Mike Janke am Mittwochabend im Planungsausschuss, nachdem die Fachverwaltung festgestellt hat, dass der vom Architektenbüro Post & Welters im Auftrag der Evangelischen Landeskirche präsentierte Entwurf nicht dem zwischen den Umweltverbänden und der Kirche ausgehandelten Kompromiss entsprochen habe. Unter anderem, so Janke, seien Baugrenzen nicht eingehalten worden und auch die geplante Bebauung im südwestlichen Bereich des Areals werde von drei- auf zweigeschossig reduziert.

Dass sich Haus Ortlohn als Symbol für die generelle Stadtentwicklungspolitik wohl auch zum Thema im Wahlkampf entwickeln dürfte, wurde bei der anschließenden Ausschussdebatte deutlich. Insbesondere die Linke beurteilt die Ortlohn-Planungen als fehlgeleitet.
„Keinerlei positiver Effekt“

„Dieses Vorhaben hat keinerlei positiven Effekt für die Stadt, die Anwohner am Nußberg und erst recht nicht für die Umwelt“, betonte Linke-Ratsherr Manuel Huff. Der Landeskirche gehe es schlicht und einfach darum, ihr Grundstück zu Geld zu machen, soziale und ökologische Belange seien den Verantwortlichen hingegen gleichgültig. Die Iserlohner Politik, so Huff, sei gut beraten, sich diesen rein wirtschaftlich ausgerichteten Interessen entgegenzustellen, zumal es bereits mehr als genug Bauland in der Stadt gebe.

Auf Manuel Huffs Aufforderung, städtebauliche Argumente für die Bebauung des Areals zu nennen, antwortete einzig CDU-Fraktionschef Rolf Kramer. Aus Sicht der Landeskirche, so Kramer, sei es wie für jeden anderen Grundstückseigentümer auch absolut legitim, den eigenen Grund und Boden verwerten zu wollen: „Ich kann die Kirche verstehen, dass sie versucht, das zu Geld machen.“ Am Nußberg gebe es überdies bereits eine geschlossene Bebauung, die durch die Ortlohn-Planungen nur ergänzt werde.

Trotz der unterschiedlichen Auffassungen stimmte der Ausschuss am Ende zumindest einstimmig für den Vorschlag der Verwaltung, die öffentliche Zugänglichkeit des Parks, sollte der Bebauungsplan in Kraft treten, durch den Abschluss eines städtebaulichen Vertrages zwischen Landeskirche und Stadt zu gewährleisten.

 

Vertrag zur Park-Zukunft

Die Kirche bliebe demnach weiterhin Eigentümer der verbleibenden Parkflächen und damit auch verantwortlich für die Pflege des Areals. Gleichzeitig will sich die Kommune in dem Vertragswerk die Möglichkeit einräumen lassen, die Flächen zum symbolischen Preis von einem Euro zu erwerben, sollte sich die Landeskirche mit dem Verkauf an einen Dritten beschäftigen.

Die Pflegemaßnahmen am Ortlohn-Park werden derweil laut einer Pressemitteilung der Evangelischen Landeskirche fortgesetzt. Morgen wird der Ende Februar angefallene Baum- und Grünschnitt entsorgt. Bei den Häcksel- und Schredderarbeiten kann es zu Lärmbelästigungen kommen. Zudem ist in den kommenden Wochen und Monaten eine Grundpflege des Parks geplant. Dabei sollen u.a. Wege gesäubert und wenn nötig erneuert sowie Abfalleimer aufgestellt werden.

Die Landeskirche verfolgt mit dem Ortlohnpark nach eigenen Angaben keine wirtschaftlichen Interessen. Referent Andreas Duder-stedt: „Die Bebauung würde den desolaten Zustand der Gebäude beenden und ein zukunftsweisendes soziales Projekt auf den Weg bringen. Dabei sind Erlös und Mieteinnahmen langfristig, so hoffen wir, kostendeckend. Es geht nicht um Gewinne – das Ziel ist vielmehr, keine weiteren Verluste zu erleiden.“ Die von der Kirche zugesicherte Parkpflege kostet 30 000 Euro im Jahr.

Quelle: Die Frage nach dem städtebaulichen Nutzen | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
www.derwesten.de/staedte/iserlohn/die-frage-nach-dem-staedtebaulichen-nutzen-id9171665.html


Die politische Entscheidung über die Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn am Nußberg wird nicht wie vorgesehen noch vor der Kommunalwahl erfolgen, sondern erst nach der politischen Sommerpause. Der Grund die Verzögerung: Die Verwaltung sieht sich veranlasst, den Bebauungsplan nach den Osterferien ein zweites Mal öffentlich auszulegen.

Die politische Entscheidung über die Bebauung im Bereich von Haus Ortlohn am Nußberg wird nicht wie vorgesehen noch vor der Kommunalwahl erfolgen, sondern erst nach der politischen Sommerpause. „Wir werden den Bebauungsplan nach den Osterferien erneut zur Offenlage bringen“, erklärte Ressortleiter Mike Janke am Mittwochabend im Planungsausschuss, nachdem die Fachverwaltung festgestellt hat, dass der vom Architektenbüro Post & Welters im Auftrag der Evangelischen Landeskirche präsentierte Entwurf nicht dem zwischen den Umweltverbänden und der Kirche ausgehandelten Kompromiss entsprochen habe. Unter anderem, so Janke, seien Baugrenzen nicht eingehalten worden und auch die geplante Bebauung im südwestlichen Bereich des Areals werde von drei- auf zweigeschossig reduziert.

Dass sich Haus Ortlohn als Symbol für die generelle Stadtentwicklungspolitik wohl auch zum Thema im Wahlkampf entwickeln dürfte, wurde bei der anschließenden Ausschussdebatte deutlich. Insbesondere die Linke beurteilt die Ortlohn-Planungen als fehlgeleitet.
„Keinerlei positiver Effekt“

„Dieses Vorhaben hat keinerlei positiven Effekt für die Stadt, die Anwohner am Nußberg und erst recht nicht für die Umwelt“, betonte Linke-Ratsherr Manuel Huff. Der Landeskirche gehe es schlicht und einfach darum, ihr Grundstück zu Geld zu machen, soziale und ökologische Belange seien den Verantwortlichen hingegen gleichgültig. Die Iserlohner Politik, so Huff, sei gut beraten, sich diesen rein wirtschaftlich ausgerichteten Interessen entgegenzustellen, zumal es bereits mehr als genug Bauland in der Stadt gebe.

Auf Manuel Huffs Aufforderung, städtebauliche Argumente für die Bebauung des Areals zu nennen, antwortete einzig CDU-Fraktionschef Rolf Kramer. Aus Sicht der Landeskirche, so Kramer, sei es wie für jeden anderen Grundstückseigentümer auch absolut legitim, den eigenen Grund und Boden verwerten zu wollen: „Ich kann die Kirche verstehen, dass sie versucht, das zu Geld machen.“ Am Nußberg gebe es überdies bereits eine geschlossene Bebauung, die durch die Ortlohn-Planungen nur ergänzt werde.

Trotz der unterschiedlichen Auffassungen stimmte der Ausschuss am Ende zumindest einstimmig für den Vorschlag der Verwaltung, die öffentliche Zugänglichkeit des Parks, sollte der Bebauungsplan in Kraft treten, durch den Abschluss eines städtebaulichen Vertrages zwischen Landeskirche und Stadt zu gewährleisten.
Vertrag zur Park-Zukunft

Die Kirche bliebe demnach weiterhin Eigentümer der verbleibenden Parkflächen und damit auch verantwortlich für die Pflege des Areals. Gleichzeitig will sich die Kommune in dem Vertragswerk die Möglichkeit einräumen lassen, die Flächen zum symbolischen Preis von einem Euro zu erwerben, sollte sich die Landeskirche mit dem Verkauf an einen Dritten beschäftigen.

Die Pflegemaßnahmen am Ortlohn-Park werden derweil laut einer Pressemitteilung der Evangelischen Landeskirche fortgesetzt. Morgen wird der Ende Februar angefallene Baum- und Grünschnitt entsorgt. Bei den Häcksel- und Schredderarbeiten kann es zu Lärmbelästigungen kommen. Zudem ist in den kommenden Wochen und Monaten eine Grundpflege des Parks geplant. Dabei sollen u.a. Wege gesäubert und wenn nötig erneuert sowie Abfalleimer aufgestellt werden.

Die Landeskirche verfolgt mit dem Ortlohnpark nach eigenen Angaben keine wirtschaftlichen Interessen. Referent Andreas Duder-stedt: „Die Bebauung würde den desolaten Zustand der Gebäude beenden und ein zukunftsweisendes soziales Projekt auf den Weg bringen. Dabei sind Erlös und Mieteinnahmen langfristig, so hoffen wir, kostendeckend. Es geht nicht um Gewinne – das Ziel ist vielmehr, keine weiteren Verluste zu erleiden.“ Die von der Kirche zugesicherte Parkpflege kostet 30 000 Euro im Jahr.

Die Frage nach dem städtebaulichen Nutzen | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
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