Denkmalschutz ernst nehmen – gemeinsames historisches Erbe bewahren!

Manuel Huff
FraktionAntrag

Die Zerstörung eines Baudenkmals hat weitreichende Folgen. Der Verlust eines Gebäudes bedeutet oft auch die Beschädigung gewachsener Stadtstrukturen. Der Erhalt wertvoller Baukultur stärkt die städtische Identität. Oft ist zu hören, dass Iserlohn nach dem Krieg zerstört wurde. Die Gefahr der weiteren Zerstörung ist auch heute noch ein Dauerthema. Die Zerstückelung der Altstadt ist am Beispiel der Westertorpassage auch heute noch gegenwärtig.

Sehr geehrter Herr Schmitt,

wir bitten um Aufnahme des o.g. Punktes auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung.

Dazu bitten wir, über folgenden Antrag abzustimmen:

  • Die Verwaltung wird beauftragt, die Kulturgutliste der Stadt Iserlohn dahingehend abzuarbeiten, welche der Eintragungen in den Denkmalschutz überführt werden sollen. Hierzu soll neben der Fachverwaltung und dem LWL auch das Stadtarchiv hinzugezogen werden. Außerdem soll der Kontakt zu weiteren mit der Thematik vertrauten Akteuren hergestellt werden (z.B. Götz Bettge, Iserlohn Denkmal e.V., Heimatverein Letmathe, Ortsring Oestrich usw.).
  • Die Verwaltung wird beauftragt, ebenfalls möglichst in Kooperation mit den genannten Akteuren, weitere schützenswerte Objekte im Stadtgebiet aufzuspüren, und eine Unterschutzstellung herbeizuführen.

 

Begründung:

Die Zerstörung eines Baudenkmals hat weitreichende Folgen. Der Verlust eines Gebäudes bedeutet oft auch die Beschädigung gewachsener Stadtstrukturen. Der Erhalt wertvoller Baukultur stärkt die städtische Identität. Oft ist zu hören, dass Iserlohn nach dem Krieg zerstört wurde. Die Gefahr der weiteren Zerstörung ist auch heute noch ein Dauerthema. Die Zerstückelung der Altstadt ist am Beispiel der Westertorpassage auch heute noch gegenwärtig.

Attraktive und unverwechselbare Städte mit einem hohen Denkmalbestand stiften Identität. Sie wirken gegen die Abwanderung und ziehen potenzielle Einwohner an. Der Erhalt des Stadtbildes sollte daher einen höheren Stellenwert genießen, als das in der Vergangenheit der Fall war. DIE LINKE hat sich stets dafür stark gemacht, schützenswerte Objekte zu erhalten und einer neuen Nutzung zuzuführen, statt die Abrissbirne zu schwingen, um gesichtslose Neubauten entstehen zu lassen.

Vor Jahren wurden in den Kommunen in Zusammenarbeit mit dem LWL sogenannte Kulturgutlisten erarbeitet. Auf diesen wurden mehr oder weniger alle für einen Denkmalschutz in Frage kommenden Objekte gelistet, mit der Zielsetzung, eine Unterschutzstellung zu prüfen.

Mit der Eintragung in die Kulturgutliste geht kein wirklicher Schutz einher. Es gibt keine Erhaltungsverpflichtung, wie sie dem Eigentümer im Falle des Denkmalschutzes auferlegt wird. Nur im Falle weitreichender Eingriffe – im Extremfall dem geplanten Abriss – wird aufgrund der Eintragung in der Kulturgutliste noch einmal etwas genauer hingeschaut. Dann ist es jedoch häufig zu spät, da aufgrund der nicht vorhandenen Erhaltungsverpflichtung die Gebäude häufig in einem sehr schlechten Zustand sind.

Auf der Kulturgutliste sind seit vielen Jahren hunderte von Objekten im Stadtgebiet gelistet. Diese abzuarbeiten kann einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Objekte und damit zur Stärkung der Iserlohner Identität leisten.

Außerdem gibt es im Stadtgebiet weitere schützenswerte Objekte, die wahrscheinlich bei der damaligen Bestandsaufnahme schlicht und einfach vergessen wurden. So zum Beispiel das Objekt Kurt-Schumacher-Ring 27, dass sich mittlerweile im Besitz der IGW befindet, und dessen stadtbildprägende Bedeutung offensichtlich ist. Auch bei diesem Objekt könnte der Zustand deutlich besser sein, und es ist ein Glücksfall, dass durch die Übernahme des Gebäudes durch die IGW der Erhalt gewährleistet ist.

Die Einbeziehung externen Sachverstands, der vor Ort zweifelsohne bei den im Antrag beispielhaft genannten Gruppen vorhanden ist, halten wir für geboten, um die Verwaltung bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Die Hinzuziehung des LWL ist aus unserer Sicht ebenfalls erforderlich.


Mit freundlichen Grüßen

Oliver Ruhnert                       Manuel HuffFraktionsvorsitzender           Fraktionsgeschäftsführer