Antrag: Aufwertung des Anruf-Sammel-Taxis (AST)

Sehr geehrter Herr Prange, sehr geehrter Herr Eufinger,

wir bitten um Aufnahme des o.g. Punktes auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Umwelt- bzw. Verkehrsausschusses.

Zu diesem Punkt stellen wir den folgenden Antrag zur Abstimmung:

• Das Angebot des Anruf-Sammeltaxis wird von der reinen Wochenendbedienung auf ein ganzwöchiges Angebot umgestellt.

• Das Fahrtenangebot wird auf den alten Zustand – d.h. vor den Kürzungen 2011 - ausgeweitet.

• Der jährliche Zuschussbedarf wird im Haushalt zukünftig mit 32.000 € veranschlagt.

• Die 2011 beschlossene Tariferhöhung wird zurückgenommen.
  
  

Begründung:

Das Anruf-Sammel-Taxi stellt eine sinnvolle Ergänzung des ÖPNV dar. Laut einer Erhebung sind mehr als 90% der Fahrgäste unter 20 Jahren. Gerade diese jungen Menschen haben ohne ein entsprechendes Angebot bei dem ohnehin schwachen ÖPNV-Angebot in Iserlohn kaum eine Möglichkeit in den Abendstunden nach Hause zu kommen.

Dies betrifft insbesondere Menschen, die aus den Randbereichen unserer Stadt kommen, wie beispielsweise Kesbern, Rheinen, Hennen oder Drüpplingsen.

Im Zuge des freiwilligen Haushaltssicherungskonzepts wurde mehrheitlich, gegen die Stimmen der Linksfraktion, eine Einschränkung des AST-Angebots beschlossen. Es sollte nur noch eine reine Wochenendbedienung stattfinden, statt 6 nur noch 4 Fahrten in den Nachtzeiten und das bei einer gleichzeitigen Fahrpreiserhöhung.

Wir haben bereits damals dafür geworben, das Angebot beizubehalten, auch vor dem Hintergrund, dass das AST auch im Sinne des Klimaschutzes einen Beitrag leistet und auch finanziell schwachen Menschen die Teilnahme am Verkehr ermöglicht.

Die Auswirkungen der Beschlüsse aus dem Jahr 2011 sprechen eine deutliche Sprache.

Gab es 2010 noch 6732 Fahrgäste, so sank die Zahl bereits 2011 auf 5740 Fahrgäste, wobei die Beschlüsse erst im Monat August wirksam wurden.

2012 gab es lediglich noch 4430 Fahrgäste. Das ist ein Rückgang im 34,2 % im Vergleich zu 2010, dem letzten ganzen Jahr ohne Fahrpreiserhöhung und Angebotseinschränkung.

Es ist für eine Stadt essentiell, dass sie attraktiv bleibt für Menschen jeden Alters. Wenn wir Angebote, die sich insbesondere an Jugendliche richten, immer unattraktiver gestalten, dann muss man sich nicht wundern, wenn junge Menschen kaum ein Interesse haben, in dieser Stadt zu leben.

Für einen kleinen Geldbetrag erzielen wir ein großes Plus an Lebensqualität. Im Sinne einer zukunftsfähigen Stadt ist dies dringend geboten.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Ruhnert
Fraktionsvorsitzender

Andreas Seckelmann
Stv. Fraktionsvorsitzender

Manuel Huff
Fraktionsgeschäftsführer