Zum Eklat um Bürgermeister Joithe ein Kommentar unseres Fraktionsvorsitzenden Oliver Ruhnert:

Es ist gerade einmal gut zwei Jahre her, da zog ein Mann mit lautem Getöse die gesamte Iserlohner Politik wieder und wieder in den Dreck! Hinterzimmerabsprachen, Ahnungslosigkeit und verantwortungsloser Umgang mit den Finanzen der Menschen in Iserlohn. So lauteten die Vorwürfe. Dieser Mann forderte vehement den Rücktritt des SPD-Bürgermeisters Dr. Peter-Paul Ahrens, anlässlich eines tatsächlich inakzeptablen Vorgehens im Rahmen der damaligen „Abfindungsaffäre“ rund um die Freistellung eines Mitarbeiters. Diese "Abfindungsaffäre" wurde übrigens durch die Politik selbst aufgeklärt und unter anderem durch uns, DIE LINKE, bekannt gemacht.

Gemeinsam mit seiner Wählergemeinschaft „DieIserlohner“, gelang es ihm die Menschen in der Waldstadt dazu zu bringen, hauchdünn zum Nachfolger des zuvor genannten Bürgermeisters zu werden. Ein Selbstdarsteller, bereits vor seiner Wahl. Jemand der glaubt, es gebe nur das Ich und nur dann das Wir benutzt, wenn es ihm dienlich sein kann. Michael Joithe, so sein Name, ist seit seiner Wahl zum Bürgermeister nicht vom Glück verfolgt. Corona und Krieg in der Ukraine, mit all den Auswirkungen auch auf die Kommunen, sind eine echte Herausforderung.

Die Politik hat weit über Fraktionsgrenzen hinaus schon lange den Eindruck, dass diesem Bürgermeister eindeutig alles fehlt, was es brauchen würde, in dieser schwierigen Zeit Iserlohn zu einen und voran zu bringen. So waren es zuletzt häufig interfraktionelle Treffen, die wesentliche Themen wie die Zukunft des Areals Schillerplatz oder zuletzt Parkraumbewirtschaftung, bestmöglich zu lösen versuchten! Im Sinne der Bürgerinnen und Bürger Iserlohns und trotz teils deutlicher politischer Unterschiede machten alle Kompromisse und einigten sich auf eine Vorgehensweise.

Joithe ist ein Neuling in seinem Job und es muss ihm zugutegehalten werden, dass Fehler passieren. Dafür hat er Verwaltungsfachleute um sich herum, die dafür sorgen, ihn richtig zu beraten und zu vermeiden, dass Wissenslücken nach außen dringen. Unverzeihlich aber ist, dass dieser Bürgermeister im Rahmen der Ratssitzung seinem (über alle Fraktionen hinweg als ausgesprochen kompetent und offen wahrgenommenen) Kämmerer und seinen Fachleuten die Kompetenz und das Vertrauen entzogen hat, eine Drucksache des Bürgermeisters „als nicht abgesprochen und von ihm nicht geteilte Meinung“ sogar per Video auf der Seite seiner Wählergemeinschaft (!) darstellte.

Es ist beschämend, dass im Anschluss der Kämmerer für den Verwaltungsvorstand und sich selbst sprach und dem Bürgermeister erklären musste, dass die Einheit der Verwaltung immer eingehalten werde und nie eine Drucksache raus gehen könne, würde es ihm, dem Bürgermeister, nicht gefallen! Ein größerer Affront gegen all seine Mitarbeiter dürfte nicht möglich sein.

Ein unwürdiges Schauspiel im Rahmen einer Sitzung, in der ich dem Bürgermeister bereits zuvor erklären musste, dass Kritik seitens der Politik an bestimmten Vorgängen exakt das ist, was die Gemeindeordnung vorsieht! Die Politik ist unter anderem das Kontrollorgan der Verwaltung.

Lieber Herr Joithe, denken Sie daran zurück, wie Sie mit Ihrem Vorgänger umgegangen sind, denken Sie an die vielen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadt Iserlohn und an das, was Sie nicht nur in der letzten Ratssitzung wieder gezeigt haben: Die Aufgabe ist zu groß für Sie. Eine Entschuldigung reicht hier eigentlich nicht mehr aus. Wie soll ein internes Miteinander nach diesem Vorfall möglich sein? Ihre eigene Wählergemeinschaft wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken. Sie haben geschworen, nach bestem Wissen und Gewissen für die Menschen in Iserlohn da zu sein und Ihnen zu dienen. Fangen Sie endlich damit an. Ehrlich, überparteilich und im Konsens mit ihren engsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Übrigens: hätte es unter ihrem Vorgänger im Amt des Bürgermeisters eine solche Sitzung gegeben, eine derartige Peinlichkeit- die Forderungen der „DieIserlohner“ und von Ihnen selbst wären klar gewesen: Sie hätten den Bürgermeister aufgefordert zurückzutreten oder den Kämmerer zu entlassen.